Notwendigkeit für nachhaltigen Hausbau

Einer stetig wachsenden Weltbevölkerung mit ebenfalls steigendem Pro-Kopf-Energieverbrauch stehen die Konsequenzen der Ausbeutung endlicher Ressourcen gegenüber. Klimaerwärmung, Artenverlust, Degradation von Ökosystemleistungen, Verlust von Phosphat(-dünger) und Bodenfruchtbarkeit sind die leider unterschätzten ökologischen Konsequenzen. Neben der Entwicklung neuer Technologien wird aber vor allem die Energieeinsparung eine Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft ermöglichen. Eine Änderung der Energiequellen bzw. –träger können somit nur eine Übergangslösung darstellen. Auch viele sogenannte erneuerbare Energien haben ihre ökologischen Probleme. Das erklärte Ziel muss also eine drastische Senkung des Energieverbrauchs (oder richtiger, der Energieumwandlung) sein.

Als Einzelverbraucher haben wir zahlreiche Möglichkeiten das zu bewerkstelligen. Neben dem Nahrungsmittelkonsum spielen vor allem die Fortbewegung und der Wohnstil eine bedeutende Rolle. Gerade bei Letzterem hat sich in den letzten Jahren vor allem in Europa eine positive Entwicklung zu äußerst energiesparenden Häusern abgezeichnet. Obwohl Niedrigenergie- und vor allem Passivhäuser in jeder Ausführung sehr wenig Energie im Betrieb benötigen, sind viele dieser Bauten hinsichtlich Ihres Primärenergiebedarfs jedoch noch nicht optimiert.

Um die bestmögliche Energiebilanz zu erzielen, darf aber nicht nur der Energiebedarf im Betrieb gerechnet werden, sondern es muss nach dem cradle-to-grave (Wiege bis Grab)-Prinzip auch der Primärenergiebedarf (jene Energie die zur Herstellung nötig ist) und jene Energie die zur Entsorgung bzw. zum Recycling aufgewendet werden muss, berechnet werden. Biogene Baustoffe wie Holz, Stroh und Flachs sind hier ungeschlagen. Gleichzeitig ergibt sich ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von Naturstoffen gegenüber syntethischen oder mineralischen Produkten, der erst später zum Tragen kommt – der der Entsorgung. Naturstoffe bereiten beim Rückbau keine Probleme und haben sogar oft hohen Wiederverwendungswert (z.B. Altholz, oder für thermische Verwertung oder Kompostierung), während andere Stoffe ökologisch bedenkliche und kostenintensive Entsorgung verlangen (die Abrisskosten eines Althauses senken ja sehr oft sogar den Grundstückspreis!).

Aus diesen Gründen und der Tatsache in einem „atmungsaktiven“ Haus aus nicht synthetischen Materialien zu wohnen, haben wir uns für einen Holzständerbau mit Stroh- und Flachsdämmung entschieden. Der hohe mögliche Eigenleistungsanteil bei dieser Bauweise ist ein zusätzlicher Vorteil, der nicht unterschätzt werden sollte. Genauere Details zum Bau samt Plänen finden Sie in der Rubrik Technik und ein paar wissenschaftliche Fakten zu den Vorteilen des Strohbaues (inkl. dem Ausräumen einiger gängiger Vorurteile) finden Sie unten. Wir hoffen hiermit auch anderen zukünftigen Bauherren und Planern das Bauen mit Holz, Stroh und anderen biogenen Bau- und Dämmstoffen schmackhaft machen zu können und Vorbehalte gegenüber der biologischen Leichtbauweise auszuräumen. Das Bauen mit Holz, Stroh und anderen biogenen Baustoffen ist längst kein Experiment mehr. Leider wissen das zu wenige ...


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